Wir alle haben Glaubenssätze verinnerlicht. Das ist nicht schlimm. Wichtig ist, wie wir mit ihnen umgehen.

Erinnerst Du Dich an Situationen aus Deiner Kindheit oder Jugend, in denen Du Dich unwohl gefühlt hast? Oder an Szenen aus Deiner Schul- oder Ausbildungszeit, die Dich bis heute nicht loslassen? Wir alle haben damals Momente erlebt, die unser Denken und Handeln bis heute bestimmen. Ich möchte Dir mal von einer Szene aus meiner Schulzeit erzählen: Ich hatte in der Grundschule eine Lehrerin, die die Hälfte der Kinder in der Klasse mochte – und die andere Hälfte nicht. Ich gehörte zu der Hälfte der Kinder, die bei ihr nicht so beliebt waren. Immer, wenn ich mich meldete und etwas beitragen wollte, kam von ihr der Spruch: „Schau an, ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.“ Was ich dadurch gelernt habe? – Das, was ich sage, hat keinen Wert. Diesen Glaubenssatz habe ich bis ins Erwachsenenalter verinnerlicht.

​Die Wirkmacht von Glaubenssätzen

Dass wir solche Erfahrungen verinnerlichen und so zu einem festen Bestandteil unseres Denkens machen, ist uns oft gar nicht bewusst. Geh mal in Dich: In welchen Situationen empfindest Du heute noch Unbehagen? Und: Kannst Du Dich an eine Begebenheit aus Deiner Kindheit oder Jugend erinnern, die ähnlich war? Ich bin mir sicher, auch Du wirst fündig.

Mein Glaubenssatz „Das, was ich sage, hat keinen Wert“ war natürlich für die Arbeit als Versicherungsmakler und Trainer eher hinderlich. Denn meine Aufgabe ist es ja, Kunden zu beraten und ihnen die Sinnhaftigkeit und den Inhalt eines Produkts verständlich zu machen. Wenn ich mir selbst nicht glaube – warum sollten es meine Kunden?

Mir blieb also gar nichts anderes übrig, als mich mit diesem und anderen prägenden Glaubenssätzen zu befassen. Es war nicht immer leicht, mich mit den auslösenden Erlebnissen zu konfrontieren. Außerdem ließ sich nicht jedes verinnerlichte Denkmuster so einfach über Bord werfen, wie ich es gerne gehabt hätte. Wäre ich allerdings untätig geblieben, wäre meine Karriere vermutlich anders verlaufen.

Was hat mir geholfen? 

Zuallererst war es wichtig zu erkennen, dass Blockaden bestehen. Im nächsten Schritt ging es darum, den Ursprung der einzelnen Blockaden zu identifizieren und sie positiv aufzulösen. Das habe ich mit der Hilfe sehr guter Mentoren geschafft.

Kein Glaubenssatz ist in Stein gemeißelt. Im Gegenteil! Sobald wir einen Glaubenssatz als solchen identifizieren stecken wir schon mittendrin in der Arbeit an uns selbst. Glaubenssätze sind keine Schwäche. Sie zeigen uns, wo noch Raum für Entwicklung und in manchen Fällen sogar Heilung ist. Sie zwingen uns, etwas dazuzulernen – über uns selbst und darüber, wie wir behandelt werden möchten und mit anderen umgehen sollten.

Sieh Deine Glaubenssätze und Blockaden als Chance: Als Chance auf inneres Wachstum. Als Chance auf neue Erkenntnisse. Als Chance, Dich weiterzuentwickeln. Als Chance, die Welt um Dich herum ein klein wenig besser zu machen. Denn wenn Du mit Dir im Reinen bist, wirkt sich das automatisch auf alle Bereiche Deines Lebens aus – auch auf Deinen unternehmerischen Erfolg.